Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower by Stephen Chbosky

Das also ist mein Leben - Chbosky, S: Das also ist mein Leben - The Perks of Being a Wallflower by Stephen Chbosky

Autor:Stephen Chbosky [Chbosky, Stephen]
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
Herausgeber: PeP eBook
veröffentlicht: 2011-08-17T22:00:00+00:00


Alles Liebe,

Charlie

8. Februar 1992

Lieber Freund,

ich habe ein Date für den Sadie-Hawkins-Ball. Solltest Du das nicht kennen, das ist der Ball, zu dem das Mädchen den Jungen ausführt. In meinem Fall ist Mary Elizabeth das Mädchen, und der Junge bin ich. Kannst du das glauben?

Es fing damit an, dass ich Mary Elizabeth letzten Freitag dabei half, die aktuelle Ausgabe von Punk Rocky zusammenzuheften, bevor wir in die Rocky Horror Picture Show gingen. Mary Elizabeth war an diesem Tag sehr nett zu mir. Sie sagte, es sei aus zwei Gründen die beste Ausgabe von Punk Rocky, die es je gab – und beide hätten mit mir zu tun.

Zum einen erschien die Ausgabe in Farbe. Und zum zweiten war das Gedicht darin abgedruckt, das ich Patrick geschenkt hatte.

Und tatsächlich, es war eine tolle Ausgabe. Ich glaube, das werde ich sogar noch finden, wenn ich älter bin. Craig steuerte einige seiner Farbfotos bei. Sam lieferte »Underground-News« über ein paar Bands. Mary Elizabeth schrieb einen Artikel über die Präsidentschaftskandidaten der Demokraten. Bob zeichnete für den Nachdruck eines Pro-Hanf-Flugblatts verantwortlich. Und Patrick erstellte diesen Fake-Coupon für einen »Blowjob gratis«, wenn man im Big Boy einen Smiley-Keks bestellte.

Es gab sogar ein Nacktfoto von Patrick (von hinten), das Craig gemacht hatte, und wir mussten Mary Elizabeth versprechen, niemanden zu verraten, dass es Patrick war. Daran hielten sich alle – außer Patrick.

Er rief den ganzen Abend über: »Zeig’s mir, Baby! Zeig’s mir!« Das war sein Lieblingsspruch aus seinem Lieblingsfilm, The Producers.

Mary Elizabeth sagte, Patrick hätte sie nur deshalb um den Abdruck des Fotos gebeten, damit Brad ein Bild von ihm hatte, ohne dass es irgendwie verdächtig wirkte. Vermutlich stimmte das, denn Brad kaufte eine Ausgabe, ohne auch nur einen Blick auf das Cover zu werfen.

Am Abend in der Rocky Horror Picture Show war Mary Elizabeth ziemlich sauer, weil Craig nicht auftauchte, und niemand wusste, wo er steckte, nicht einmal Sam. Das Problem war, dass wir ohne Craig niemanden hatten, der Rocky spielte, diesen muskelbepackten Roboter (ich wurde nie ganz schlau daraus, was er eigentlich wirklich ist). Nachdem sie uns alle gemustert hatte, fiel Mary Elizabeths Blick auf mich.

»Charlie, wie oft hast du die Show schon gesehen?«

»Zehn Mal.«

»Glaubst du, dass du Rocky spielen kannst?«

»Ich bin aber kein heißes Schnittchen.«

»Macht nichts. Kannst du ihn spielen?«

»Ich glaube schon.«

»Glaubst du es, oder weißt du es?«

»Ich glaube es.«

»Das reicht völlig.«

Und kurz darauf hatte ich nichts mehr an außer Hausschuhen und Badehosen, die jemand golden angemalt hatte. Keine Ahnung, wie ich immer in so etwas gerate. Ich war wirklich nervös, vor allem, weil Rocky Janet in der Show überall anfassen musste, und Sam spielte ja Janet. Patrick machte die ganze Zeit über Witze, dass ich eine »Erektion« kriegen würde, und ich hoffte inständig, dass das nicht passieren würde. Einmal hatte ich in der Schule eine Erektion und musste vor an die Tafel. Das war wirklich furchtbar. Und als ich mir jetzt dazu helles Scheinwerferlicht und mich selbst in einer Badehose vorstellte, geriet ich in Panik, und fast hätte ich nicht mitgespielt, aber dann sagte Sam, sie wünsche sich wirklich, dass ich Rocky spiele, und das war wohl genau das, was ich brauchte.



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